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REVIEW: Backbone (RONNIE ROMERO)

TIPP

BY Marco Berghammer


Es ist jetzt nahezu 10 Jahre her, seit der Ronnie mit dem Ritchie (RAINBOW 2016) die Loreley rockte und so in den Fokus der Rockgemeinde rückte. Seitdem hat der umtriebige Chilene eine Topkarriere hingelegt, ein wenig beliebig bei der Auswahl seiner Engagements, aber doch dem Genre treu verbunden. Und folgerichtig veröffentlicht er nun auch Soloalben. Mit "Backbone“ legt er heuer bereits sein zweites vor, und richtig, der Classic Rock-Geist ist eingefangen, er sitzt quasi in der Flasche oder besser noch, er haust in dem Album. War sein Debüt noch etwas ungebunden und unstet, ist es ihm jetzt gelungen, seine Erfahrungen, die er mit den Größen des klassischen Hard Rocks und deren ikonischen Songs machte, in sein eigenes Werk zu gießen.

Der Titelsong seines Albums eint Epik, Kraft und erzählerische Wucht, dargeboten mit der typischen Charakteristik des altvorderen Hard Rocks. Ein Song wie ein alter Bekannter und doch neu im Raum. Ich war und bin immer ein Anhänger von RONNIE ROMEROs Gesangs Stil gewesen, seiner Kunst, Emotionen und Erhabenheit mit seinen Stimmbändern zu transportieren. Dazu ist er ein beeindruckender Performer und Livesänger, der ohne Zweifel die Bühne liebt und fü(h)llt. “Backbone“ ist ein cleveres und stimmiges Hard Rock-Album, das mit Orgel, Gitarren und Gesang Atmosphäre baut und Stimmung überträgt. “Lost In Time“ schleicht sich in den Hörer und richtet seine Faust quasi wie mit Geisterhand in die Höhe. Ja, der Geist des großen altvorderen und prächtigen Rocks ist inside. Dass nicht allen 10 Nummern (“Hideaway“) diese Aura innewohnt, ist nahezu erwartbar. Ein Lob auch an seine Band: der Spanier José Rubio spielt ein blitzsauberes, druckvolles und gefühlvolles Saiteninstrument, und Allessandro Bertoni begleitet akzentuiert und atmosphärisch mit seiner Tastenarbeit.

“Backbone“ - hier gibt es keinen Vertun - ist ein must have für Anhänger des 80er Jahre Hard Rocks; einzig das Artwork ist mir im Vergleich zum stämmigen und ausgewachsenen Inhalt des Albums eine Spur zu infantil!